Deckungsbeitragsrechnung 2 (DB2) im Mehrproduktunternehmen

Abkürzungsverzeichnis:
AK = AnschaffungsK
DB = Deckungsbeitrag
db = DB je Stück
EF = Eigenfertigung
eKF = erzeugnisfixe K
EKP = Einkaufspreis
FB = Fremdbezug
g = Stückgewinn
G = Gewinn
k = Stückkosten

K = Kosten
KF = Fixkosten
KV = variable Kosten
kv = variable k
naeKF=nicht abbaubare eKF
ND = Nutzungsdauer
NVKP = NettoVKP
pK = produktbezogene K
PUG = Preisuntergrenze
U = Umsatz
uKF = unternehmensfixe K
xBEP = break-even-point

DB-2-Rechnung-im Mehrproduktunternehmen

Erzeugnisfixe Kosten und unternehmensfixe Kosten in der DB 2-Rechnung

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Die DB2-Rechnung unterscheidet bei den Fixkosten zwischen unternehmensbezogenen Fixkosten und produktbezogenen Fixkosten.

uKF- eKF
Kosten der DB-2-Rechnung

Die gesamten produktbezogenen Kosten eines Produkts ergeben sich aus den variablen Kosten und den erzeugnisfixen Kosten des Produkts: pK A = eKF A + kv A

pK in DB2-Rechnung
Kosten der DB-2-Rechnung

Alles verstanden?

Bei der PerKol Sportgeräte AG werden die Stepper Typ A, Typ B und Typ C hergestellt. Folgende Daten stehen zur Verfügung:

DB-2-Rechnung

Alles verstanden?

Mit Hilfe der DB-2-Rechnung können folgende Entscheidungen getroffen werden:

  • Neuaufnahme eines Produkts
  • Eliminierung eines Produkts
  • Eigenfertigung oder Fremdbezug

Entscheidung 1: Aufnahme eines neuen Produkts in das Produktionsprogramm bei freien Kapazitäten

Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG muss entscheiden, ob bei freien Kapazitäten der Stepper Typ D in das Produktionsprogramm aufgenommen werden soll. Das Unternehmen ist gewinnorientiert und trifft die Entscheidung, die den DB2 und damit das BE verbessert.
Folgende Daten zum Stepper Typ D liegen vor:
NVKP = 610,00 €, kv = 480,00 €, eKF = 12.000,0 €, die Absatzmenge beträgt 100 Stück.

>>>> DB2 vor Aufnahme und DB2 nach Aufnahme in das Produktionsprogramm

Alles verstanden?

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In der DB2- Rechnung soll bei freien Kapazitäten ein neues Produkt aus kostenrechnerischer Sicht in das Produktionsprogramm aufgenommen werden, falls  DB2 des neuen Produkts > 0 und damit alle produktbezogenen Kosten gedeckt sind.


Abbaubare und nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten

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Ein Teil der erzeugnisfixen Kosten bleibt nach Eliminierung des Produkts bestehen. Es handelt sich hierbei um nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten.

abbaubare eKF
Kosten der DB-2-Rechnung

Alles verstanden?

Entscheidung 2: Eliminierung eines Produkts aus dem Produktionsprogramm

Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG ist mit der Gewinnsituation des Steppers Typ C unzufrieden und überlegt, ob das Produkt aus dem Produktionsprogramm eliminiert werden soll. Bei Eliminierung des Steppers Typ C bleiben nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten in Höhe von 4.200,00 € bestehen.

>>>>DB2 bei Produktion und DB2 bei Eliminierung

DB 2 bei Produktion von C    besser als     DB 2 bei Eliminierung von C
                      – 1.952,00 €   besser als     – 4.200,00 €

Die PerKol Sportgeräte AG wird sich als gewinnorientiertes Unternehmen aus kostenrechnerischer Sicht für die Weiterproduktion des Steppers C entscheiden. Und dies, obwohl Stepper C einen negativen DB2 erwirtschaftet und damit nicht einmal seine eigenen produktbezogenen Kosten erwirtschaftet.

Alles verstanden?

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In der DB2-Rechnung soll ein Produkt aus dem Produktionsprogramm genommen werden, falls 

DB2 bei Eliminierung besser als DB2 bei Produktion.

Entscheidung 3: Eigenfertigung (EF) oder Fremdbezug (FB) eines Produkts

Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG muss entscheiden, ob der Stepper Typ C weiterhin eigengefertigt oder ob es zukünftig fremdbezogen werden soll. Der Einkaufspreis netto beträgt 215,00 €/Stück. Bei Fremdbezug des Steppers Typ C bleiben nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten in Höhe von 4.200,00 € bestehen.

>>>>DB2 bei Eigenfertigung und DB2 bei Fremdbezug

            DB 2 bei EF von C    besser als     DB 2 bei Fremdbezug von C
                      – 1.952,00 €   besser als     – 2.200,00 €

Die PerKol Sportgeräte AG wird sich als gewinnorientiertes Unternehmen aus kostenrechnerischer Sicht für die Eigenfertigung des Steppers Typ C entscheiden. Und dies, obwohl Stepper C einen negativen DB2 erwirtschaftet und damit nicht einmal seine eigenen produktbezogenen Kosten erwirtschaftet.

Alles verstanden?

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In der DB2-Rechnung soll ein Produkt fremdbezogen werden, falls

  • DB2 bei FB besser als DB2 bei EF     oder
    •     pK bei FB < pK bei EF 
    • EKP * X + nicht abbaubare eKF < kv * X + eKF 
       

Kostenkritische Menge

Bei der kostenkritischen Menge x besteht für ein Produkt Kostengleichheit bei Eigenfertigung und Fremdbezug:

produktbezogenen Kosten bei EF = produktbezogene Kosten bei FB
                                         pK bei EF = pK bei FB
                                     kv * X + eKF = EKP * X + nicht abbaubare eKF

                    kostenkritische Menge = Δ eKF/ Δ kv

Δ eKF = eKF – naeKF = abbaubare eKF
Δ kv = kv – EKP

>>>>Kostenkritische Menge bei Eigenfertigung und Fremdbezug rechnerisch:

             pK bei EF = pK bei FB
  195 * X + 11.952 = 215 * X + 4.200
                   7.752 = 20 * X
                  387,60 = X

                        oder

kostenkritische Menge = Δ eKF/ Δ kv = 7.752 / 20 = 387,60 

Die kostenkritische Menge beträgt 388 Stück.

>>>>Kostenkritische Menge bei Eigenfertigung und Fremdbezug grafisch:

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